Lustige Geschichte aus der Bins von Ps.
D´r Hofmann Hermann vun Schitzenhause wullte Schweineschlachten machen, un do hot´r zon Kunzmann Richard gesaht: „Du, Richard, wennste uff Zwicke färscht, kaafste gelei fir mich änne Sei miet.“ An Dienstag frieh im ¼7 miet´n Gieterzuge – ´s worn 22 Grod Kälte – traf der Viehtranspurt afn Schlätner Bahnhof ei, un do war ah mei Tuchscheerer Max d´n Hermerschdorfer Protukulanten sei Ältster, obn, um die Schießhaussei in Empfang ze nehm. Gerode wie „Hans im Glick“ trieb er das Borschtentier fir sich her. Bein Greifenhagen Rudi macht´r im de Ecke nimm, ´s Schulgässel nunner, bein Bodenburg Adolph virbei – ´s ging allens ganz virschriftmäßig. Ebber wie de Sei de Binsluft ze schnuppern kriegte, wor – ich bei ihr aus. Max kunnte andrehn, was er wullte, das Sauschwein war nich ibersch Brickel ze bringn. Wie er ihr ä paar miet d´r Gerte iberziehn tat, verstand de Sei den Spaß falsch un machet feeder, rechts rimm, ´s Lehmsteig´l vir, en Betriebsgram vun der Erzgebirgschen nei un drim an annern Ufer wieder naus – un mei Max derhinner her. „I, Du Griebel, laß Dich när nich derwischen“, hat´s gesaht, un endlich hat´r se bein Schlafittchen, und aß se nich noch emol feedermachen kunnte, lud er se gelei afn Schlieten, ebber hinten bein Schitzenhaus wird doch das Biest raushuppen, un de Hatz ging vun neien lus. Max mußte sei ganzes Jägertalent afbieten um de widerspenst´ge Sei eizefange. Wie mei Hofmann Hermann aus´n Hause trat und de Sei miet´n langen Eiszappen an Schwanze un an Ohr nun an d´r Schnauze sah, saht´r: „Nu, Max, was brengste de da vir e Luder?“ Da hot d´r Tuchscheerer Max kleelaut abgewinkt un gemaant: „´s schu richtig, Hermann, wir mach´n de neie Mode miet. Du kannst annuncieren:
Schitzenhaus Schlettau.
Ibermorgen Schlachtfest.
Virmittig im 11 Uhr ff. Gefrierwellfleisch.
Nachmittage vun 4 Uhr ab Bratwurscht mit Eiszappen.
Später das Übliche.
Schlettauer Heimatblätter. 1. Jahrgang, Nr. 6 v. 15. Februar 1926, S. 4