Von Gottfried Thomas, Brandenburg
Die Heimat ruft zu frohem Feste
Euch alle. Kommt! Seid ihre Gäste!
Laßt allen Gram und alles Leid
Daheim, denkt an die schöne Zeit,
Die Ihr im Kreise
In alter Weise
Verlebtet in echt gebirgischer Art!
Denkt an die Zeit, da noch Kinder Ihr wart!
Wer kennt die Stimme nicht, die liebe!
Nennt mir das Herz, das hart noch bliebe,
Wenn mahnend in dem Ohr erklingt
Der Ruf, den Euch die Heimat singt:
„Ihr kommt so gerne
Aus weiter Ferne
Zum Feste, das Euch die Heimat gibt,
Die Heimat, die all´ ihre Kinder liebt!“
Und hast Du noch nicht Dein Ränzlein geschnürt,
Und hat Dich der Ruf bisher nicht gerührt,
So dringe ins Herz er Dir heute tief:
„Vergiß nicht, daß Deine Heimat Dich rief,
Ihr Gast zu sein,
Und zu weihn
Ein Stündchen des Lebens, nur kurze Zeit.“
Du wirst davon zehren in Ewigkeit!
Schlettauer Heimatblätter. 2. Jahrgang, Nr. 8 v. 20. April 1927, S. 1.